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  • AutorenbildMona Weinmeister

Hochzeit in der Nebensaison - Hüttenzauber, Frühlingsfeste & goldene Herbsthochzeiten!


Richard Schabetsberger Photgraphy | Schloss Pichlarn

Viele zeitlose, romantische Komödien, die sich rund um das Thema Hochzeit drehen, geben uns seit jeher sehr genaue Vorstellungen von der eleganten, sommerlichen Traumhochzeit und prägen unser Bild einzigartiger Trauungen und Feste. Dass viele dieser Bilder einfach ungefragt Einfluss auf die Planungen unserer eigenen Traumhochzeit haben, lässt sich schon in der Grundstruktur der beliebtesten, klassischen Hochzeit erkennen: Das Fest findet an einem Sommertag im Juli, vorzugsweise an einem Samstag und bei sommerlich traumhaftem Sonnenschein statt. Nach der Trauung auf der Wiese, in den Weingärten, im Schlossgarten oder am Seeufer werden bei der Agape im Grünen bei herrlich angenehmen Temperaturen Umarmungen und Gratulationen ausgetauscht (Umarmungen...die guten, alten Zeiten!). Die Braut strahlt in ihrem luftigen, sommerlichen Brautkleid und die Abendsonne sorgt für perfekte Stimmung auf den Hochzeitsfotos am Wasser.


Richard Schabetsberger Photgraphy | Schloss Pichlarn

Und JA - auch ich bin ein Sonnenkind. Erinnerungen an die Begleitung zahlreicher zauberhafter Hochzeiten im Sommer in traumhaften Locations machen es auch mir schwer, mich auf andere Vorstellungen einzulassen. Ich hätte also vermutlich auch bei meinen eigenen Hochzeitsplanungen keine anderen Stimmen zugelassen - und erst recht keine andere Jahreszeit. Da hätte der Herbst mich noch so nett mit seiner bunten Farbenpracht anlächeln können. Wetterunsicherheit, kühlere Temperaturen und wärmere Kleidung? Hmmmm....Nein, danke! Doch meine Ansicht wurde, seit ich beruflich viel mit diesem Thema zu tun habe, in ihren Grundfesten erschüttert. Die Tatsache, dass sich tausende Hochzeitspaare in einem Land eine Reservierungsschlacht um die dann doch sehr wenigen Samstage von Mai bis September liefern, war für mich ab einem gewissen Punkt nicht mehr nachvollziehbar. Mit Covid-19 ist nun leider auch ein Sturm durch diese Branche gezogen, der vorfreudige Brautpaare in die Verzweiflung und viele Dienstleister in eine existentielle und finanzielle Krise stürzt. Die Umstände bedeuten, dass der Großteil der Sommerpaare 2020 um ein Jahr verschiebt. Und wohin? Ja genau: auf einen Samstag im Juli. Hmmpf...ich muss euch wohl nicht sagen, was das Dilemma an der Sache ist. Mich gibt's ja unglücklicherweise auch nur einmal und ich kann ja nicht gleichzeitig auf 20 Hochzeiten tanzen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Umsatzverlust einer gesamten Hochzeitssaison ist vorprogrammiert - nicht nur bei mir. Also ja, ich möchte es versuchen. Auch wenn es wirklich unmöglich scheint und meine Versuche wahrscheinlich bei 90 % hoffnungslose Überzeugungsarbeit sind: JA, Ich möchte euch die Nebensaison schmackhaft machen. So, jetzt hab ich's gesagt :) Gerade in der aktuellen Krise ist eure Kreativität, Flexibilität und vor allem der Versuch, abseits des Mainstreams zu denken und Neues zu wagen, gefragter denn je! Wenn nicht jetzt, wann dann? Meine lieben Brautpaare, ich hoffe ihr seid bereit. Meine Argumente für #teamnebensaison sind nicht nur unschlagbar, sondern wurden zudem von einigen 'nebensaison-erprobten' Paaren in einer Umfrage um ihre Erfahrungswerte ergänzt. Wenn ich im Folgenden von Nebensaison spreche, meine ich damit den Zeitraum von Oktober bis April. Die Definition ist bei jedem Dienstleister individuell - bei den meisten, die ich kenne, lässt sich die Hauptsaison aber von Anfang Mai bis Ende September festmachen, also alle Monate, die vorwiegend sommerliche Temperaturen versprechen.


Richard Schabetsberger Photgraphy | Schloss Pichlarn

HOCHZEIT IN DER NEBENSAISON - ALLE VORTEILE IM ÜBERBLICK

  1. Bessere Verfügbarkeiten all eurer Dienstleister: Der größte Vorteil einer Hochzeit in der Nebensaison ist auch jener, den ihr gleich zu Beginn deutlich spüren werdet. Sagt 'Goodbye' zur Vorlaufzeit von 1,5 Jahren und freut euch auf eine entspannte, unkomplizierte Planungsphase ohne haufenweise Absagen und Kompromisslösungen bzgl. eurer Dienstleister, denn die Verfügbarkeiten sind um ein Vielfaches besser als im Sommer! 

  2. Mildere Temperaturen und keine extreme Hitze: Es mag sein, dass die Vorstellung, sich bei frühsommerlichen 23° C mitten im Grünen das Ja-Wort zu geben, bei euch das größte emotionale Feuerwerk der Vorfreude auslöst. In der Realität sieht das leider an manchen Tagen nicht so gemütlich aus. Eine Hitzewelle jagt mittlerweile im Sommer die nächste und absolut nichts ist unangenehmer, als bei 37° C den eigentlichen Höhepunkt des Tages, nämlich den Bund der Ehe, möglichst schnell hinter sich zu bringen, um seine Gäste nicht länger in der prallen Sonne schwitzen zu lassen. Denkt hier bitte auch an die älteren Gäste, die solche Temperaturen gesundheitlich nicht so leicht wegstecken können. Auch Make-Up, Kleider und Anzüge sitzen wesentlich besser, wenn man nicht gefühlt den ganzen Tag damit saunieren geht. In den letzten Jahren hat sich die enorme Hitze auch für mich als Musikerin zu einer ernsten Problematik entwickelt, denn auch meine Technik (PA, Mischpult, I-Pad) ist dadurch nicht mehr einsatzbereit, weswegen ich nach mittlerweile ohne Sonnenschutz/Schirm keine Trauung mehr begleite.

  3. Billigere Preise: Eine logischere Schlussfolgerung aus Punkt 1 sind günstigere Preise, denn weniger Nachfrage führt zu niedrigeren Nebensaison-Preisen. Ich kann euch nicht garantieren, dass das bei allen Dienstleistern der Fall ist - aber ihr werdet mit großer Wahrscheinlichkeit um einiges günstiger aussteigen.

  4. Individuelle Farb- und Dekokonzepte: Bei einer Hochzeit in der Nebensaison habt ihr die einmalige Chance, euch auf völlig andere Farb- und Dekokonzepte einzulassen, denn es gibt eben nicht 100 andere Vergleichshochzeiten in derselben Jahreszeit. Habt Mut, um die Ecke zu denken und Individualität zuzulassen. Die Möglichkeiten sind hier genauso vielfältig wie im Sommer! Glühwein statt Sekt, Crêpe-Stand statt Candy-Bar - eurer Fantasie sind auch in den Monaten abseits des Sommers keine Grenzen gesetzt! Im Zuge meiner Recherche unter Brautpaaren habe ich von unglaublich tollen und inspirierenden Ideen für ein Fest der Liebe im Herbst, Frühling und Winter gehört, weswegen ich mich natürlich noch mehr frage, warum dieses Potenzial von so vielen nicht wahrgenommen wird.

  5. Alle Dienstleister sind wesentlich entspannter: In den Sommermonaten kommt es durch die Dichte an Anfragen für Samstage leider oft vor, dass manche Dienstleister mehrere Hochzeiten an einem Tag begleiten (müssen). Vor allem Standesbeamten/Standesbeamtinnen müssen oft den Zeitplan sehr genau einhalten, weil es danach zur nächsten Hochzeit weitergeht. Ihr müsst euch der Tatsache bewusst sein, dass ihr unter Umständen eines von vielen Paaren seid und mir ist bei meinen Engagements oft schon aufgefallen, dass man diese Hektik an manchen Ecken auch deutlich zu spüren bekommt. In der Nebensaison läuft alles wesentlich entspannter. In der Location habt ihr wahrscheinlich mehr Zeit für den Auf- und Abbau und auch eure Dienstleister sind flexibler bzgl. der Tagesplanung. Auch für eure Gäste ist so eine Hochzeit in der Nebensaison einmalig, denn Sommerhochzeiten haben die meisten wahrscheinlich schon viele besucht.

  6. Kein Zittern bzgl. des Wetters: Andererseits garantiert auch der meistgebuchteste Julisamstag keinen strahlend blauen Himmel und Regen kann euch in den unangenehmsten Momenten überraschen. Schon mal eine Trauung erlebt, die auf Grund plötzlichen Regenfalls abgebrochen wurde? Ich schon. Nicht nur einmal. Eine Outdoorhochzeit ist immer ein Risiko - eine Planung, die vorwiegend indoor ausgelegt ist, erspart euch also jede Menge Sorgen und Zittern bzgl. der Wettersituation! 

  7. Vorteile für kleinere Hochzeiten: Ich habe bereits von einigen Paaren gehört, dass manche Locations im Sommer größeren Gesellschaften vorbehalten sind - in der Nebensaison werden hingegen auch kleinere Buchungen angenommen. Auch bei mir ist das ähnlich - an Samstagen in der Hauptsaison biete ich nur Kombi-Angebote aus mind. Trauung + Agape an und es ist durch die hohe Nachfrage an diesen Tagen nicht möglich, mich nur für die Trauung zu buchen. In der Nebensaison ist eine Buchung nur für die Trauungszeremonie kein Problem. Wieder ein Vorteil, der euch eine noch individuellere Gestaltung erlaubt!

  8. Hochzeit VS. Sommerurlaubssaison: Viele Paare sehen den Vorteil einer Hochzeit in der Nebensaison auch darin, dass weniger Familienmitglieder und Freunde auf Urlaub sind. In den Sommermonaten kann es durchaus vorkommen, dass die ein oder andere schon länger geplante Reise eurer Freunde sich mit eurem Hochzeitsdatum überschneidet. Wie bereits erwähnt müsst ihr damit rechnen, dass ihr nicht das einzige Paar im Bekanntenkreis eurer Freunde seid, dass an diesem Sommersamstag heiratet und es unter Umständen auch dazu kommt, dass manche Gäste auf Grund einer anderen, früheren Hochzeitseinladung keine Zeit haben.


FAZIT UND ABSCHLIEßENDE WORTE

Richard Schabetsberger | Schloss Pichlarn

Auf Grund meiner doch sehr langen Anfangsrede möchte ich mich in meiner Schlussfolgerung knapp halten. Ich liebe es, Menschen zu ein bisschen mehr Mut, Individualität und außergewöhnlichen Ideen hinzuführen und bin überzeugt davon, dass sich das Hinterfragen gewohnter Muster immer lohnt! Die oben genannten Punkte sind Erfahrungen aus meiner langjährigen Arbeit als Sängerin in dieser Branche und daher kommen sie aus tiefstem Herzen. Egal, wie ihr euch am Ende entscheidet und ob es dann vielleicht doch ein Termin im Sommer wird: Man sollte zumindest alle Optionen miteinbeziehen und sich vielleicht mal Vergleichsangebote einholen. Viele dieser Vorteile (bessere Verfügbarkeiten, niedrigere Preise, entspanntere Dienstleister) lassen sich 1:1 auch auf Hochzeiten unter der Woche oder an Sonntagen übertragen, egal zu welcher Jahreszeit. Ich hoffe ich konnte euch ein paar Gedanken auf den Weg mitgeben!


Vielen Dank an das Schloss Pichlarn, welches mir die Fotos für diesen Blogbeitrag zur Verfügung gestellt hat. Nähere Infos zu Winterhochzeiten im Schloss Pichlarn findet ihr hier: Location für Schlosshochzeit Fotocredits: Richard Schabetsberger

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